Die einzelnen Anstalten könnten auf diese Weise von redundanten „Routineaufgaben“, die nichts mit ihrem Kerngeschäft zu tun haben, entlastet werden. Letztendlich würde ein derartiges System den Anstalten mehr Raum zur Konzentration auf ihre eigentlichen Aufgaben als „Medium und Faktor der politischen Willensbildung“ geben. Dabei ist aus sächsischer Sicht für die erfolgreiche Erfüllung dieser Aufgabe mit den gewünschten Synergieeffekten wichtig, dass die beschriebene operative Einheit in einem klar definierten Bereich für die anderen ARD-Anstalten als „Shared Service Center“ rechtlich verbindlich handeln kann. Im Idealfall hätte man einen „Chief Administrative Officer“ für die ARD mit Durchgriffsrechten und eigenem Budget. Dieser (partielle) Übergang von Verantwortlichkeiten kann aber nur im Rahmen einer mutigen ARD-Reform geschehen. Als Weiterentwicklung dieses Gedankens sollte eine Ausdehnung der Kompetenzen der angesprochenen operativen Einheit auf das ZDF und das Deutschlandradio immer mitgedacht werden. Wir sollten zudem ein System schaffen, das Anreize für „Best Practice“ Innovationen setzt, die zu mehr Effizienz führen und, werden sie von allen Anstalten umgesetzt, einen Beitrag zur Beitragsstabilität leisten können.
Oliver Schenk, medienpolitik.net, 12.01.2024 (online)