Zitiert: Computer und KI im Film

Ich glaube auch, man setzt als Filmemacher die Computer besser ein, wenn man noch erlebt hat, wie es war, mit Modellen zu arbeiten. […]

Man musste damals mit der Kamera kaschieren, was man nicht zeigen konnte, weil es „nur“ Modelle waren. Dabei lernt man viel über Lichtsetzung und Bildgestaltung. Man merkt das den jungen Effekt-Künstlern auch an, denen muss man heute erklären, was eine Linsenreflexion ist, also diese Blendenflecke bei Gegenlicht. Ein Kameramann alter Schule weiß sofort Bescheid. Der weiß, wie sich das Licht in der echten Welt verhält. Um unsere Welt im Kino gut abbilden zu können, braucht es vor allem physikalisches Wissen. […] Was aus dem Computer kommt, ist teilweise zu perfekt. Man muss absichtlich Fehler einbauen, damit die Bilder nicht generisch werden. […]

KI wird helfen können, die Sachen zügiger zu machen, aber nicht unbedingt mit weniger Leuten. […] Also bei reinen Trick-Animationsfilmen, da wird es vermutlich schon Leute erwischen. Aber ansonsten eher nicht, meiner Einschätzung nach. Ich würde „Avatar“-Filme sehr gerne in der Hälfte der bisherigen Zeit machen. Aber nicht mit weniger Leuten. Ich denke, die Effekt-Branche hat es selbst in der Hand, sich zu retten. […]

Am besten könnte man diese Jobs sichern, indem man die Postproduktion schneller und billiger macht. Denn die VFX-Firmen, die visuelle Effekte machen, stecken ja schon jetzt in der Krise. Die großen Studios müssen sparen, also machen sie weniger große, effektlastige Filme. Das spüren die Unternehmen schon jetzt brutal. Wenn sie mit KI einen Weg finden, die Sache günstiger hinzubekommen, fliegen sie nicht aus dem Geschäft, sondern kommen dadurch überhaupt erst wieder rein.

James Cameron, sueddeutsche.de, 09.12.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)