Zitiert: Corona und die Entortung der Redaktion

Zu den großen technischen und strukturellen Umwälzungen im vergangenen Jahrzehnt gehörte auch die von Corona getriebene weitgehende Entortung der Redaktion. Flure, Büros und Konferenzräume waren lange Zeit nahezu menschenleer, was gerade in einer Branche, die davon lebt, miteinander und übereinander zu reden und zu kommunizieren, problematisch ist. Gewiss, manches ließ sich durch Videokonferenzen und Bildschirmtelefonie erstaunlich gut ersetzen. Das aber ändert nichts daran, dass es sich dabei um einen Ersatz handelte und nicht unbedingt um positiven Fortschritt. Glaubt man daran, dass eine Redaktion, zumal die der SZ, einen ihr spezifischen Geist hat, der sich wiederum in der Zeitung niederschlägt, dann tut diesem Geist, der ohnehin nichts Materielles ist, eine zusätzliche Virtualisierung der Kommunikation nicht gut.

Kurt Kister, sueddeutsche.de, 5.10.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)