Zitiert: Das Kabarett ist abgestorben

Kabarett ist einfach die Königsdisziplin. Das Kabarett hat sich allerdings immer negativer entwickelt und ist immer abhängiger geworden vom Bayerischen Rundfunk, vom Fernsehen. Der unglaubliche Puls, den dieses Genre mal gehabt hat, ist irgendwie abgestorben. Geblieben ist Mitte und Gleichmaß. […]

Was man selbst als Kabarett empfunden hat, hat man zugelassen und gefördert. Und das war herzlich wenig. Das waren die angepassten komödiantischen Elemente. Diese Kabarett-Sendungen sehen doch alle gleich aus. Das wirklich dunkle, strittige Kabarett, das auch mal wehtut, hat man immer links liegen lassen. Das ist ein ungustiöses Genre geworden, ich hab das für mich abgehakt. Meine Theorie ist: Der BR hat das Kabarett zerstört. […]

Es ist fatal, dass niemand mehr erfolgreich Kabarett machen kann, ohne den BR als Bühne zu nutzen. Wenigstens in Bayern. Die jungen Kabarettisten brauchen natürlich diese Öffentlichkeit. Und gleichzeitig geraten sie dann in ein Geflecht aus Ängsten, aus Quotendenken und Tabus. Die werden, schon bevor sie sich überhaupt entwickeln können, kastriert. Der Einzige, der das im Öffentlich-Rechtlichen mal durchbrochen hat, war der Olli Dittrich mit Dittsche in der Imbissbude, diese Ästhetik mit den Videokameras.

Sigi Zimmerschied, sueddeutsche.de, 30.11.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)