Zitiert: Das Opfer wird ins Rampenlicht gezerrt

In der Ethik gibt es keinen Gesetzgeber. Wir selbst müssen uns fragen: Wie definieren wir gutes journalistisches Handeln? Bei der Kriegsberichterstattung denke ich da in erster Linie an die Persönlichkeitsrechte der Opfer, die abgebildet werden, an Privatsphäre und Respekt. Und mir scheint relativ klar, dass so eine Abbildung dagegen verstößt. Das Opfer wird ins Rampenlicht gezerrt, ohne selbst eingewilligt zu haben. Es interessiert nicht das Schicksal oder der ermordete Mensch, sondern nur das Narrativ, das man damit rüberbringen kann. Das ist in meinen Augen sehr problematisch.

Claudia Paganini, sueddeutsche.de, 6.4.2022 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)