Zitiert: Das ZDF im medienpolitischen Freiraum (I)

Die Rundfunkkommission der Länder hat mit der Konferenz in Deidesheim endlich eine Strategie für eine Reform beschlossen, die – wenn sie konsequent mit konkreten Schritten untersetzt wird – bis Ende dieses Jahrzehnts den öffentlich-rechtlichen Rundfunk so umbaut, dass er mit effektiveren Strukturen, weniger Personal und geringeren Kosten seinen gesellschaftlichen Auftrag, der sich auch verändern muss, erfüllen kann. Die ARD hat mit ihren jüngsten Ankündigungen gezeigt, dass sie reformwillig ist. Wie reformfähig, muss sich zeigen. Ähnliche Initiativen gibt es vom ZDF bisher nicht. Selbstgefälligkeit ist jedoch erfahrungsgemäß die falsche Position, wenn man sich verändern muss, weil die Rahmenbedingungen im Umbruch sind. Im Moment entsteht allerdings der Eindruck, dass man in der Mainzer Anstalt glaubt, sich in einem medienpolitischen Freiraum zu bewegen. Das wäre allerdings fatal. Das öffentlich-rechtliche System lässt sich nur als Ganzes reformieren. Wenn das nicht gelingt, helfen alle Bekundungen, wie wichtig es für unsere demokratische Grundordnung sei, auch nicht weiter.

Helmut Hartung, medienpolitik.net, 9.2.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)