„Was wir gerade erleben, ist die Geburt von Synthetic Social Media“, sagt Rijul Gupta, Gründer von DeepMedia. Das Start-up hat es sich zur Aufgabe gemacht, KI-Manipulationen mithilfe von KI aufzudecken. In wenigen Jahren werde nahezu alles, was wir auf Social Media sehen, künstlich erzeugt sein. „Wir steuern auf eine Deep-Fake-Welt zu“, warnt der Unternehmer und verweist auf soziale Netzwerke, in denen wir künftig nicht länger mit Menschen, sondern mit künstlich erzeugten Inhalten und Personas interagieren. Welches Kind, welcher Teenager würde nicht gerne mit seinem Star über Liebeskummer, über den Ärger in der Schule oder den Krach mit den Eltern reden?
Digitale Avatare, die immer Zeit für uns haben, die in der Lage sind, menschliche Empathie, Freude, Trauer, Mitgefühl erschreckend echt zu simulieren. Menschen, die im Leben stehen und ein gesundes soziales Umfeld haben, könnten so einen KI-Kumpel als virtuellen Assistenten, als intellektuellen Sparringpartner oder Personal Coach einsetzen. Weniger gefestigte Individuen verlieren durch solche Schein-Freundschaften vielleicht die Fähigkeit, mit echten Menschen zu kommunizieren. Sie isolieren sich gesellschaftlich noch mehr.
Richard Gutjahr, journalist.de, 11.03.2024 (online)