Einerseits ist es notwendig, die Öffentlichkeit vor den Gefahren von Deepfakes zu warnen, damit die Leute verstehen, dass wir in einer Zeit leben, in der Bilder ihres Körpers – oder auch Aufnahmen ihrer Stimme – gestohlen, manipuliert und als Waffe gegen sie eingesetzt werden können. Andererseits macht man so möglicherweise auch erst die Täter auf diese Technologie aufmerksam. …. Wenn man nicht nur über Deepfake-Pornos, sondern über gefälschte Videos und synthetische Medien generell spricht, untergräbt man auch das Vertrauen der Menschen in authentische Medieninhalte. In einer Welt, in der jeder glaubt, dass alles gefälscht sein kann, kann auch alles abgestritten werden. Schon bevor Deepfakes sich überall verbreitet haben, wird das die politischen Debatten verändern.
Nina Schick, sueddeutsche.de, 17.11.2020 (online)