Der KiKA hat schon damals nicht nur das Beste von ARD und ZDF kombiniert, sondern bereits spezifische Angebote gemacht. Die Zielgruppe wird ja gern über einen Kamm geschoren, aber es bestehen natürlich erhebliche Unterschiede zwischen Drei- und Dreizehnjährigen. Der KiKA hat stets widergespiegelt, was sich in den verschiedenen Altersegmenten gerade tut. …
Die vermeintliche „Auslagerung“ ist außerdem keine Ausgrenzung, sondern im Gegenteil sogar die bessere Sichtbarmachung. Eine ganz andere Frage ist allerdings, ob das Ki.KA-Angebot auch eine angemessene publizistische Wertschätzung erfährt. Warum wird so viel weniger über Kinderfernsehen und Angebote berichtet als über das Erwachsenenprogramm? Warum rangiert das Kinderprogrammangebot, wenn überhaupt, irgendwo am Ende? Das hat bestimmt nichts damit zu tun, dass es nicht mehr in der früheren Form im ersten und im zweiten Programm präsent ist, aber sehr viel damit, wie Kinder in der Gesellschaft positioniert sind. …
Es ist zumindest nicht zu übersehen, dass die Belange der Kinder keine besonders exponierte Rolle spielen, wie die Zeit der Pandemie deutlich vor Augen geführt hat.
Astrid Plenk, Blickpunkt:Film, 22.4.2022 (online)