Zitiert: Der gesellschaftliche Umgang mit dem Film

Daniel Sponsel: Angeblich soll in den letzten Sekunden unserer irdischen Existenz unser Leben als Film an uns vorüberziehen. Warum eigentlich nicht als Roman oder als Bühnendrama oder gar als Oper? Allein der Umstand, dass wir unser Dasein in der Summe cinephil betrachtet wissen wollen, verweist auf die Erzähltiefe und Erlebnisdichte und damit auf die Bedeutung des Mediums für uns. Der Film zelebriert das Leben in seinen Widersprüchen und seiner Zerrissenheit. Er erzählt Geschichten über Menschlichkeit und zeigt Bilder allzumenschlicher Fehlbarkeit, er lässt uns erkennen, was uns ausmacht, vor allem das Staunen über die eigene Existenz. Der Film bietet viel mehr als ein Abbild, er schreibt sich unmittelbar in unsere Seele und unser Sein ein, er bietet das Narrativ der eigenen condition humaine.

Daniel Sponsel, Filmdienst, 20.12.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)