Wissenschaftliche Modelle und Theorien werden immer wieder auf den Prüfstand gestellt, bestehende Auffassungen kritisch hinterfragt und damit bestehendes falsches Wissen so schnell wie möglich korrigiert. Denn historisch gesehen hat sich das allermeiste von Autoritäten für wahr Erklärte zuletzt als falsch erwiesen. Auch nahezu alle wissenschaftliche Theorien haben sich irgendwann als falsch oder zumindest korrektur- und erweiterungsbedürftig erwiesen.
Diese Pflicht zur strengen Hinterfragung wissenschaftlicher „Wahrheiten“ heisst natürlich nicht, dass jeder Widerspruch zu einem bestehenden wissenschaftlichen Konsensus als glaubwürdig eingestuft werden und dieser mit Korrekturen (oder gar Komplettumwälzung) versehen werden muss. Was unter Wissenschaftlern heute kritisch und kontrovers diskutiert wird, kommt selten in der Öffentlichkeit an. Dafür sind die Themen unterdessen einfach zu komplex.
Lars Jaeger, scilogs, 05.11.2021 (online)