Kein anderer Player hat solches Engagement und solche Erfolge vorzuweisen. Schmückt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit diesen Verdiensten und Erfolgen? Manchmal könnte man meinen, er versteckt das spannende und preisträchtige Programm regelrecht zu nächtlicher Stunde, denn es passt oftmals nicht ins Programmschema und gefährdet so die Quote. … Der öffentlich-rechtliche Rundfunk setzt seit 1984, als Reaktion auf die damals entstandenen Privatsender auf die neoliberale Quote der Marktanteile. …. Junge Leute haben den Anspruch, sich und ihre Perspektive auf die Welt im Programm wiederzufinden. Und wenn sie das nicht können, werden sie weder protestieren, noch Leserzuschriften schicken. Sie schalten einfach dort hin um, wo sie diese finden.
Und so trägt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk selbst zu Grabe. Aber das dürfen wir nicht hinnehmen, denn der öffentlich-rechtliche Rundfunk gehört uns nicht. Er gehört der nachfolgenden Generation, die wir sehenden Auges von ihm entfremden. …. So weiter zu machen wie bisher, ist riskanter, als praktisch jedes Risiko, das man mit einer Kehrtwende eingeht und noch ist es nicht zu spät.
Julia von Heinz, Blickpunkt:Film, 02.12.2019 (online)