Zitiert: Der Unsinn der Vereinzelung beim Streaming

Der gesellschaftliche Unsinn, dass in den meisten Autos, die auf europäischen Straßen fahren, nur eine Person sitzt, die für sich das Recht des Individualverkehrs reklamiert, ist mit dem non-linearen Fernsehen vergleichbar, das ja auch als große Freiheit gefeiert wird. Dass ein und dieselbe Serie auf einer Streaming-Plattform von Hunderttausenden Menschen um wenige Minuten zeitversetzt geschaut werden kann, statt zu einer festgesetzten Zeit in einem Fernsehprogramm, hat nur etwas mit Bequemlichkeit zu tun. Dies als Freiheit zu verkaufen, könnte man als letzten Triumph des Neoliberalismus bezeichnen. Bis eines Tages die Energie- und deren ökologischen Folgekosten auf die gesellschaftliche Rechnung gesetzt werden.

Dietrich Leder, Medienkorrespondenz, 14.01.2020 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)