Zwischen redaktionell arbeitenden Medien und digitalen Kommunikationsplattformen gibt es aus Sicht Otfried Jarrens einen grundsätzlichen und folgenreichen Unterschied: „Publizistische Medien sind Infrastrukturen des Kollektivs auf Dauer, Plattformen sind individualisierte und personalisierte Infrastrukturen auf Zeit“, so der renommierte Kommunikationswissenschaftler. Und daraus folgt aus Sicht Jarrens, der an der Universität Zürich und der FU Berlin forscht und lehrt, dass „Erstere das kollektive Wir formen, letztere Einzelakteuren dienen“. Otfried Jarren, seit 2013 auch Präsident der Eidgenössischen Medienkommission (EMEK), fordert, den medialen Transformationsprozess unserem Demokratieverständnis entsprechend zu gestalten. Dazu brauche es einen mutigen Neuansatz in der Medienpolitik und eine intensive Auseinandersetzung mit der Kommunikations-Infrastruktur.
Pressemitteilung zum LPR-Forum, 14.06.2021 (online)