Zitiert: Der Zwilling der Kriegsberichterstattung müsste sein – Friedensberichterstattung

Es ist eigentlich gutes, altes Handwerk zu fragen, wer die Definitionsmacht hat, wer und was glauben machen will und warum. Zu fragen nach den Perspektiven und Folgen jetzt und in der Zukunft, und zwar für alle direkt und indirekt Betroffenen. Also: Wer sind die Leute, die von den Folgen auch noch betroffen sind? Handelt es sich bei einem Waffenstillstand um ein Patt oder nur um Erschöpfung? Ist es Frieden, wenn ein Friedensvertrag unterschrieben wird? Welche Fragen bleiben offen und können künftige Gewalt auslösen? Wer bietet friedensschaffende Optionen, Ideen, Initiativen? Fragen an unsere künftige, möglicherweise feministische Außenpolitik, für die es selbstverständlich sein muss, Frauen-Not und Frauen-Kraft zu sehen, zuzuhören. Ja doch, in die Missionen und Gespräche am runden Tisch gehören Vertreterinnen und deren Erfahrungen. Das ist nicht ein „Soft Skill“, beliebig einsetzbar am Rande.

Sonia Mikich, sueddeutsche.de, 2.4.2022 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)