Zitiert: Desinformation ist eine politische Strategie

Die Politikwissenschaftlerin Jeanette Hofmann sieht einen engen Zusammenhang zwischen Desinformation und populistischer Politik. „Die politische Agenda, die hinter der Verbreitung von Desinformation steckt, wird unterschätzt“, sagte Hofmann am Dienstag beim Forum Medienzukunft der Medienanstalt Hessen in Frankfurt am Main.

Desinformation finde nicht nur in sozialen Netzwerken statt, sagte Hofmann. Sie komme von Politikern, aber auch von sogenannten traditionellen Medien, die solche Erzählungen aufgriffen. Als Beispiel nannte die Internetexpertin die Behauptung von US-Präsident Donald Trump, in Springfield äßen Migranten Katzen und Hunde. Vielen Menschen, die diese Erzählungen glaubten oder übernahmen, sei es jedoch egal, ob diese Erzählungen falsch oder richtig seien, sagte Hofmann, die Direktorin des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft ist.

Die Menschen wollten sich mit charismatischen Persönlichkeiten identifizieren und mit bestimmten Ressentiments, die diese verbreiten, sagte Hofmann: „Sie finden nichts anrüchig daran, wenn Politiker lügen.“  […]

Die populistische Politik der Desinformation knüpfe an alte Traditionen an, an Zeiten, in denen man einzelnen Personen vertraut habe, sagte Hofmann. Erst im 20. Jahrhundert seien Wissens-Institutionen entstanden, denen die Menschen vertrauten.

epd medien, 01.07.2025 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)