Zum einen sollten wir einen realistischen Blick auf Desinformation und Faktenchecks haben. Desinformation findet auf vielen Ebenen statt und ist nur ein Element in der Strategie, unsere Demokratien zu untergraben. Wir können nicht jeder inhaltlichen Diskussion ausweichen, indem wir „Desinformation“ rufen. Mit dem Wort „Desinformation“ sollte sparsam umgegangen werden, und wer „Faktenchecks“ durchführt, sollte sich strikt an die dafür entwickelten internationalen Standards halten. Leider schmücken sich viele mit dem Label „Faktencheck“, auch wenn sie diese Standards nicht einhalten. Faktenchecker sollten streng darauf achten, dass sie überparteilich arbeiten und so wahrgenommen werden. Der direkte Wechsel der Mit-Geschäftsführerin der Plattform „Correctiv“ in das Wahlkampfteam von Robert Habeck hat keinen guten Eindruck hinterlassen.
Andererseits müssen die EU und die Mitgliedstaaten bereit sein, die bestehenden Gesetze umzusetzen und zu verteidigen.
Michael Meyer-Resende, faz.net, 25.01.2025 (online)