Zitiert: Desinformation und Polarisierungen zielen auf eine affektive Ebene

Wer die Dynamiken von Desinformation und Polarisierungen verstehen und ihnen entgegenwirken möchte, muss diesen affektiven Zusammenhang berücksichtigen. Die faktischen, manifesten Inhalte der Medienbeiträge transportieren implizit Narrative. Diese Narrative sind in sich kohärent, also wenig angreifbar und bieten eine Erklärung für vorhandene diffuse Gefühle und Ängste.

Diese affektive Basis, die Gefühle und Ängste, ist dem Publikum häufig nicht bewusst. Sie werden nicht wahrgenommen und werden nicht sichtbar – auch darum sind sie so schwer zu entkräften. Ihre Wirksamkeit aber entfalten sie unter der Oberfläche umso heftiger. Faktenchecks bleiben auf der bewussten Ebene, sie versuchen rational zu überzeugen, Desinformation und Polarisierungen aber zielen auf eine affektive Ebene.

Friederike Herrmann, epd medien, 15.08.2025 (online)

 

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)