Die Umschichtung der Finanzmittel darf nicht zulasten der Qualität gehen. Wir reduzieren deswegen mit Fingerspitzengefühl die Anzahl der Neuproduktionen fürs Radio. Außerdem bieten wir jetzt etwas weniger Service für das Radioprogramm an, indem wir beispielsweise weniger Sendungsmanuskripte ins Netz stellen. Den dadurch gesparten Aufwand nutzen wir, um digitale Audioangebote besser zu distributieren. Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Jahren durch die Umschichtung vorhandener Mittel mehr digitale Angebote produzieren können, ohne dass die linearen Radiohörer, die immer noch die Mehrzahl unseres Publikums bilden, unzufrieden werden. Entgegen dem Trend gewinnen wir mit unseren Radioprogrammen weiterhin Hörerinnen und Hörer dazu und das möchten wir nicht gefährden. […]
In einigen Redaktionen wird parallel linear und non-linear gearbeitet und gedacht, andere Reaktionen arbeiten bereits weitgehend nichtlinear, wieder andere gestalten wie bisher vor allem das Radioprogramm. Einige Redaktionen haben während des laufenden Radiobetriebes also auch digitale Formate an den Start gebracht. […]
Ein anderes Beispiel aus unserer Abteilung Hörspiel Feature Radiokunst: Deutschlandradio hat den ganzen Sommer Repertoire aus dem Archiv gespielt und die dadurch gewonnene Kapazität genutzt, um im Studio Neues auszuprobieren und Podcast-Entwicklung noch besser zu verstehen und damit für unser digitales Publikum ebenso professionell produzieren zu können wie für ihre Radiohörer.
Jona Teichmann, Stefan Raue, medienpolitik.net, 11.10.2023 (online)