Zitiert: Die Bauern sind da cleverer als die Verleger

Wir müssen dazu übergehen, Inhalte zu fördern und die Auswahl der Kanäle für die Verteilung dem Markt überlassen. …. Dafür gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten. Erstens: Der Bund unterstützt, wie beim Print, die Infrastruktur. Zweitens: Der Bund subventioniert die «Abos», legt also bei allen, die für den Konsum von Onlinemedien bezahlen, etwas obendrauf. Oder drittens: Der Bund unterstützt die Kreativen, also direkt die Journalisten und ihre Ausbildung. …. Bei der Landwirtschaft macht der Bund das so, dass er mit den Fördergeldern Leistungen im Bereich Landesversorgung, aber auch Biodiversität, Landschaftsqualität oder Kulturlandschaft fördert. Der Bund bezahlt also einerseits die Bauern für ihre Arbeit und kauft ihnen andererseits abstrakte Leistungen wie den Einsatz für die Biodiversität ab, weil das im Interesse der Bevölkerung ist. …. Entsprechend müsste eine kluge Medienförderung einerseits die Arbeit von Journalistinnen, Journalisten und Kreativen fördern und ihnen andererseits abstrakte Leistungen wie mediale Diversität, Sprachenvielfalt oder Bildung abkaufen, weil diese Leistungen im Interesse der Bevölkerung sind.

Matthias Zehnder, persoenlich.com, 16.11.2020 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)