Und um die Konzerne geht es. Der Medienwissenschaftler Martin Andree von der Uni Köln hat das in seinen Studien akribisch auseinandergenommen. Der präsentierte ein Sperrfeuer aus Graphen und Tortendiagrammen mit der Verve eines Rockstars. Nach seinem Auftritt wusste man dann, mit was für einer Eiseskälte die Konzerne ihre Monopole geschaffen haben. Und vor allem, dass Buch, Zeitung, Film, Fernsehen und was es sonst noch so an Trägermedien für Kultur und Nachrichten gab in den letzten Jahrhunderten, nun auch statistisch Nischenprodukte sind. Im Jahre 2020 übersprangen die digitalen Kanäle die 50-Prozent-Hürde und sind damit die globalen Leitmedien. In denen müssen sich die Kultur und ihre Schaffenden nun behaupten.
Andrian Kreye, sueddeutsche.de, 28.11.2023 (online)