Die Chance des Kinos und des Kinofilms besteht aber nicht darin, sich bis zur Unkenntlichkeit dem Neuen anzuverwandeln. Die Einzigartigkeit und Stärke des Kinos ist es, der Ort des Analogen in diesem Tsunami des Digitalen zu sein. Vor Ort, zu Fuß erreichbar, eine Stätte des Entertainments und der Kunst, der Filme und des Austauschs über sie, ein Ort der Begegnung und der Öffentlichkeit – mit seinem lokalen Publikum, dem das Angebot, die gute Ausstattung und die digitale Vernetzung mit seinem persönlichen Kino gegenüber dem Allerlei der Plattformen gefällt.
Dazu bedarf es allerdings eines herausragend kuratierten Programms, welches nicht versucht, in einer atemlosen, beliebigen „Trial&Error“-Programmierung mit den SVoD-Plattformen und den immer nervöser werdenden TV-Anstalten mitzuhalten.
Martin Hagemann, mediabiz.de, 2012.2017 (online)