Bisher liefert uns der MedienVielfaltsMonitor (MVM) der Medienanstalten einen Überblick darüber, wie sich das Mediennutzungsverhalten in Deutschland derzeit gestaltet. Positiv am MVM ist, dass er bereits gattungsübergreifend den Gesamtmeinungsmarkt betrachtet. Darüber hinaus stellt der MVM die Ergebnisse der Meinungsgewichtungsstudie sowie deren Ermittlung transparent dar, sodass die Anteile der Medienangebote und Medienkonzerne am Meinungsmarkt der Medien in Deutschland (Anbietervielfalt) deutlich werden. Der MVM kann in seiner jetzigen Form jedoch nicht allen Herausforderungen der Vielfaltssicherung in der digitalen Medienwelt gerecht werden. Beispielsweise wird die Rolle der Intermediäre in ihrem Wirken bisher nicht ausreichend berücksichtigt. Insofern könnte der MVM zwar Grundlage für die Berechnung valider Zahlen zum Mediennutzungsverhalten am Gesamtmeinungsmarkt sein, es bedarf jedoch einer Weiterentwicklung. Nur eine verlässliche Datenbasis garantiert auch eine Akzeptanz des Systems. Hier muss noch hart gearbeitet werden.
Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei von Schleswig-Holstein, medienpolitik.net, 02.12.2020 (online)