Ruhs ist es in den vergangenen Monaten gelungen, als Figur Karriere zu machen, die sich traut, die allernaheliegendsten Meinungen aufzusagen: Gendern ist doof, illegale Migration ist schlimm, die Meinungskorridore sind eng, wird man doch wohl noch sagen dürfen. Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil man solches Durchschnittsgejammer nicht nur an der Spitze der Bestsellerliste oder in den Texten des Kulturstaatsministers findet, sondern es längst auch durchs öffentlich-rechtliche Programm suppt. […]
Fast so gut wie bei den Programmverantwortlichen kommt Ruhs auch in jenen Redaktionen an, in denen die ‚links-grüne Meinungsmacht‘ herrscht, wie ihre Plattitüdensammlung heißt, die gerade in Buchform erschienen ist. […]
Alle (Porträtierenden) scheinen sich doch auf die Devise geeinigt zu haben, dass man auf jede inhaltliche Auseinandersetzung mit ihren Floskeln verzichten sollte.
Harald Staun, faz.net, 31.08.2025 (online)

