Zitiert: Die Social-Media-Ära ist vorbei, social ist nicht mehr social

Alle Plattformen schotten sich immer mehr bewusst ab. Jede Plattform ist ihr eigenes in sich geschlossenes Ökosystem. Follower:innen sind immer weniger wert. Heute geht es darum, in den durch Algorithmen gesteuerten Feed reinzukommen, der immer mehr bedürfnisorientiert agiert. Dieser Fokus auf den Feed ist aus meiner Sicht nicht unproblematisch. Dass diese Art Ausspielung, diese Jagd nach Dopamin krank macht, Creator:innen wie User:innen, das zeigen aktuell ja leider diverse Studien. Dennoch oder gerade deshalb ist es gerade für Kund:innen mit gesellschaftlich relevanten und wichtigen Inhalten wichtig, dieses Game zu verstehen und spielen zu können, um hier auch Gegenpositionen setzen zu können zu populistischem Content, der durch diese Logik oft schnell an Reichweite gewinnt! […]

Wer auf Social Media mit Dialog-Formaten Erfolg haben will, muss wissen, wie er oder sie die Feed-Logik, der die Plattformen immer mehr unterliegen, optimal bespielt. Und das heißt meist auch für Dialogformate: Es braucht einen entertainigen Ansatz. Und ganz wichtig: Dialog sieht je nach Zielgruppe sehr unterschiedlich aus. Aber ja: Plattformen unterstützen Polarisierung und Dissens, nicht Diskurs. Echter Austausch ist keine ganz leicht zu lösende Herausforderung.

Sarah Kübler, turi2.de, 16.05.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)