Alle Plattformen schotten sich immer mehr bewusst ab. Jede Plattform ist ihr eigenes in sich geschlossenes Ökosystem. Follower:innen sind immer weniger wert. Heute geht es darum, in den durch Algorithmen gesteuerten Feed reinzukommen, der immer mehr bedürfnisorientiert agiert. Dieser Fokus auf den Feed ist aus meiner Sicht nicht unproblematisch. Dass diese Art Ausspielung, diese Jagd nach Dopamin krank macht, Creator:innen wie User:innen, das zeigen aktuell ja leider diverse Studien. Dennoch oder gerade deshalb ist es gerade für Kund:innen mit gesellschaftlich relevanten und wichtigen Inhalten wichtig, dieses Game zu verstehen und spielen zu können, um hier auch Gegenpositionen setzen zu können zu populistischem Content, der durch diese Logik oft schnell an Reichweite gewinnt! […]
Wer auf Social Media mit Dialog-Formaten Erfolg haben will, muss wissen, wie er oder sie die Feed-Logik, der die Plattformen immer mehr unterliegen, optimal bespielt. Und das heißt meist auch für Dialogformate: Es braucht einen entertainigen Ansatz. Und ganz wichtig: Dialog sieht je nach Zielgruppe sehr unterschiedlich aus. Aber ja: Plattformen unterstützen Polarisierung und Dissens, nicht Diskurs. Echter Austausch ist keine ganz leicht zu lösende Herausforderung.
Sarah Kübler, turi2.de, 16.05.2024 (online)