Zitiert: Die Stars der AfD im TV und in Podcasts

Die mediale Präsenz der Rechtsradikalen in Gesprächssendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist mehr oder weniger Sendezeitverschwendung. Und sie ist schädlich: Eine Talkshow ist kein Ort der Wahrheitsfindung, sondern der Repräsentation. Fernsehen ist ein Forum, aber eben auch immer Schaufenster. Was hier geboten wird, ist, wenn es nicht explizit ausgeschlossen wird, zur Nachahmung empfohlen. Darum, und spätestens seit dem Desaster der Caren-Miosga-Sendung mit dem AfD Vorsitzenden Chrupalla, sollte man Vertreterinnen und Vertreter extremer Parteien nicht in Gesprächssendungen einladen. […]

Es gibt kein Recht darauf, in einer Talkshow zu sitzen. Die Sphäre der rechten Medien ist heute groß genug, sie ist sogar gigantisch. Eine ganze, intransparent finanzierte digitale Welt steht zu jeder Stunde bereit, um Thesen und Erregungen der Rechtsradikalen zu verbreiten. Erst durch den guten Ruf, das seriöse Setting des öffentlich-rechtlichen Rundfunks oder einer anderen angesehenen Medienmarke werden Chrupalla, Weidel und Höcke wahrnehmbar oder eben auch scheinbar vertrauenswürdig. […]

Die Gebühr sollte für sinnvolle Themen und kontroverse Gäste ausgegeben werden, die es gut meinen mit diesem Land. Nicht zur Propagierung seiner so offensichtlichen Feinde.

Nils Minkmar, sueddeutsche.de, 29.04.2024 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)