Zitiert: Die Verdrängung der Literatur bei ARD und ZDF

Als ich gehört habe, dass das „Bücherjournal“ eingestellt wird, weil es kaum noch Zuschauer hat, nachdem man das Magazin auf einen Sendeplatz verbannt hatte, wo es kaum noch Zuschauer erreichen kann – da war ich genauso empört wie viele andere aus dem Literaturbetrieb. Ich finde das sehr schade – wenn man bedenkt, wie sorgfältig die Sendungen stets vorbereitet, moderiert und gestaltet wurden. Die Funktion so einer Sendung ist es, dem Publikum Bücher zu empfehlen und nahezubringen: gestaltete Sprache, gestaltete Phantasie, gestaltete Probleme der Gegenwart neben all der Phrasendrescherei. Dass ein öffentlich-rechtlicher Sender das für überflüssig hält, finde ich skandalös. …. Ich bedaure es aber, wenn heute zu viel sorgfältig gemachtes Kulturprogramm unter den Tisch fällt, weil die Einschaltquoten vermeintlich nicht konkurrenzfähig sind. Ich weiß, dass es ein Interesse an solchen Dingen gibt.

Jürgen Tomm, medienkorrespondenz.de, 20.12.2020 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)