Zitiert: Die versteckte Serienwelt von ARD und ZDF

Politik und Verbände kritisierten ARD und ZDF zuletzt für angeblich ambitionsloses Fernsehen. Dabei legen die Öffentlich-Rechtlichen inzwischen ein beachtliches Tempo an den Tag, wenn es darum geht, ungewöhnliche Serien für ein junges Publikum zu produzieren. […]

Überwiegend Altbewährtes? Nicht ambitioniert? Wer sich ernsthaft mit dem auseinandersetzt, was ARD, die Degeto und das ZDF zuletzt auf die Strecke gebracht haben, wird feststellen, dass dieser Vorwurf eigentlich ins Leere zielt. Im Gegenteil, die Öffentlich-Rechtlichen sind offensichtlich motiviert wie nie zuvor, mit unkonventionellen Stoffen ein junges Publikum anzusprechen, haben in ihrer Experimentierfreude längst die auf Mainstream einschwenkenden Streamer überholt.

Was man den Sender dagegen vorwerfen kann, ist stattdessen, dass sie es offensichtlich nicht schaffen, diese große Vielfalt an Produktionen der Öffentlichkeit auch entsprechend zu vermitteln, wie die anhaltende Kritik zeigt. Wenn also beispielsweise die Regie- und Drehbuchverbände „mehr Sichtbarkeit des Mediathekenprogramms“ fordern und kritisieren, dass „unterfinanzierte Innovationen für Sendeplätze produziert werden, die kaum zu finden sind und nur halbherzig beworben werden“, dann zielt das schon eher aufs eigentliche Problem.

Daran müssen ARD und ZDF dringend arbeiten – und gleichzeitig ihr Angebot mit Blick auf junge Serien möglicherweise eher wieder etwas schärfen und fokussieren, um die Chancen zu erhöhen, damit auch wirklich durchzudringen. Die Krimis im Hauptprogramm sind ganz sicher nicht das Problem.

Alexander Krei, dwdl.de, 27.03.2024 (online)  

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)