In der Nachkriegszeit entstand in Westdeutschland eine Hörspiel-Landschaft, die ihresgleichen sucht. „Ich glaube, da hat die föderale Struktur in Deutschland eine große Rolle gespielt und eben die Landes-Rundfunkanstalten, die nach dem Krieg aus guten Gründen stark aufgebaut wurden“, sagt Gammel. „Dadurch hat man zehn Anbieter über das ganze Land verteilt, die alle Hörspiel produzieren in unterschiedlichsten Farben und Formen.“ […]
Was bringt die Zukunft? Sicher ist: Die Öffentlich-Rechtlichen müssen sparen und daher mehr auf Effizienz und digitale Ausspielwege achten. Meißner betrachtet die Entwicklung mit einer gewissen Sorge. „Ich fürchte, dass das eher so eine Entwicklung ist wie beim Fernsehen, in der die anspruchsvollen Sachen in der Nische des „Kleinen Fernsehspiels“ abgeschoben werden. Und das ist wirklich schade. Denn wir haben ja in Deutschland durch den Föderalismus nach dem Krieg eine wirklich beispielgebende Hörspiel-Tradition gehabt.“
dpa, digitalfernsehen.de, 22.10.2024 (online)