Zitiert: Die Wirklichkeit ist aber nicht von sich aus dramaturgisch sinnvoll aufgebaut

Sonst könnten wir ja alle eine Kamera in die Küche stellen und hätten am nächsten Tag einen interessanten Film.

Für die Dokumentarfilmer stellt sich oft erst im Verlauf der Dreharbeiten heraus, wie eine Geschichte ausgeht. Dafür ist in unserer Filmlandschaft aber kein Platz mehr. Fernsehredaktionen oder Filmförderungsanstalten, die über die Finanzierung entscheiden, verlangen vorab sehr genaue Angaben, teilweise nicht nur über Drehorte und Personen, sondern auch über die zu erwartenden Dialoge.

Das alles hat zur Folge, dass sich viele Filmemacher Geschichten ausdenken und Fiktionalisierungen in dokumentarischen Filmen häufiger angewandt werden, als meist angenommen wird. Manchmal fordern auch TV-Redaktionen vorab aufgeschriebene Dialoge ein. Das verleitet geradezu zu gescriptetem Drehen.

Echte Menschen können das aber meist gar nicht, sie sind keine Schauspieler.

Alice Agneskirchner, Tagesspiegel, 26.03.2021, (online, Paid)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)