Zitiert: Differenzierter über die Gesellschaft in China

Es wäre gut, wenn Journalist:innen sich fragen würden, was sie unter „China“ verstehen: das Land, die Bevölkerung, die kommunistische Partei Chinas oder die chinesische Regierung? Dazu passt ein Klischee, das immer in der Berichterstattung mitschwingt: der Gedanke, dass Menschen in China indoktriniert sind und nicht kritisch denken können. Ja, viele Chines:innen folgen der Parteilinie. Umso wichtiger ist es, die Meinungen der regierungskritischen Menschen abzubilden, von denen es auch einige gibt. Wie viele es genau sind, ist schwer zu sagen, weil es nie Umfragen dazu gab. Aber ihre Stimmen sind notwendig, damit Hörer:innen und Leser:innen in Deutschland kein eindimensionales Bild vom Land bekommen. Dazu gehört auch, zwischen Partei und Bevölkerung zu unterscheiden. […]

Es wäre wichtig, differenzierter über die Gesellschaft in China zu berichten. So könnten Menschen in Deutschland zum Beispiel mehr über die chinesische Kunstszene, die sozialen Medien oder die Jugend im Land erfahren.

Joyce Lee, uebermedien.de, 19.09.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)