Zitiert: „Digitale“ Kommunikation befördert „moralische“ Kommunikation

Es ist die Praxis digitaler Kommunikation, die untergründig, nicht intentional zu einem Primat des Persönlichen vor dem Sachlich-Funktionellem führen kann. Moralische Kommunikation, etwa im Sinne einer „Cancel Culture“, hat aufgrund der gesellschaftlich dominant werdenden digitalen Kommunikation an Bedeutung gewonnen. Auch hier gilt also Marshall McLuhans Leitspruch: „The medium is the message.“

Aber dies war schon der Fall beim Übergang von stratifizierten Gesellschaftsformen hin zur funktional ausdifferenzierten modernen Gesellschaft. Auch der Erfindung des Buchdrucks und der sich entwickelten Buchkultur war kaum anzusehen, welche gesellschaftlichen Umwälzungen ihnen folgen würden.

Jörg Räwel, telepolis.de, 06.11.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)