Die Autorin Julia Friedrichs sieht die Ungleichheit der Vermögen in Deutschland als Thema, „mit dem wir uns dringend mehr beschäftigen müssten“. Über Reichtum werde zu unpräzise gesprochen. „In der Tat ist es oft so, dass das Schreiben und Sprechen über Reichtum nicht sehr informiert ist. Sowohl in Teilen der Politik, als auch in Teilen der Berichterstattung“, sagte Friedrichs dem epd auf der Buchmesse in Frankfurt am Main. Für ihr Buch „Crazy Rich – Die geheime Welt der Superreichen“ hat sie unter anderem mit Milliardären und Experten gesprochen.
Häufig werde von „den Familienunternehmern“ gesprochen, die das Rückgrat der Gesellschaft seien – „ohne dass geklärt ist, was hinter diesem Begriff steckt“, kritisierte Friedrichs. Bei den sehr reichen Familien sei oft das Unternehmen der Ursprung des Vermögens, aber „viele führen das Unternehmen längst nicht mehr selbst, sondern verwalten Vermögenswerte“. […]
In „Crazy Rich“ schreibt Friedrichs, dass in Deutschland rund 3.300 Personen etwa 23 Prozent des gesamten Finanzvermögens besitzen. Jedes Jahr würden etwa 250 bis 400 Milliarden Euro vererbt, der Staat nehme aber nur etwa zehn Milliarden Euro über die Erbschaftssteuer ein.
Julia Friedrichs, epd medien, 19.10.2024 (online)