Im Schweizer Mediensystem beobachten wir eine zunehmende doppelte Medienkonzentration, die wir bereits hier schon beschrieben haben. Erstens ist die Anbietervielfalt eingeschränkt; neben dem öffentlichen Rundfunk, der politisch gewollt eine starke Stellung einnimmt, dominiert in den drei größeren Sprachregionen das private Medienhaus TX Group. …
Zweitens nimmt die „inhaltliche Medienkonzentration“ zu, indem Medienmarken vermehrt von Zentralredaktionen beliefert werden und sich immer weniger voneinander unterscheiden. Von 2017 auf 2020 hat sich der Anteil geteilter, also identischer Beiträge von 10% auf 25% erhöht; besonders hoch ist die inhaltliche Konzentration in der Politikberichterstattung mit 29%. Aus demokratietheoretischer Sicht besonders problematisch ist, dass die Anzahl geteilter Leitartikel, Kommentare und Rezensionen im Zeitraum von 2017 bis 2020 im Deutschschweizer Pressemarkt von 8% auf 23% angestiegen ist. Auf diese Weise wird die Meinungsvielfalt reduziert.
Linards Udris, Mark Eisenegger, Daniel Vogler, ejo-online.de, 12.01.2022 (online)