Ich bin sehr skeptisch, dass man die Plattform einfach für Private öffnet, weil es ein duales Mediensystem auch im digitalen Zeitalter braucht und Private nach einer anderen Logik funktionieren: Sie sind profitgetrieben, da bedeutet jeder Klick bares Geld. Das ist bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht so. Wenn beide Systeme auf einer Plattform wären, würden diese Logiken bei den Algorithmen ständig in Konflikt kommen. So sinnvoll gemeinsame Software-Entwicklung und Nutzung von digitaler Infrastruktur ist, so sehr ist die Gestaltung von Online-Portalen auch eine redaktionelle Aufgabe. Deshalb ist es auch so wichtig, zwischen technischer Plattform und Portal zu unterscheiden.
Leonard Dobusch, uebermedien.de, 06.05.2024 (online)