Zitiert: „Eine Fantasie über einen Mann, der mein Bruder war“

Vor allem, was die Darstellung meines Vaters angeht, ja. Da dachte ich, hoffentlich machen sie ihn nicht zu der üblichen Karikatur des DDR-Bonzen. Denn er war ja zerrissen und ambivalent. Er hat seinen Sohn geliebt, hatte eine Sehnsucht, zurückgeliebt zu werden, ihn zu verstehen. Und war aber nicht fähig, ihn in den entscheidenden Momenten in den Arm zu nehmen oder zu beschützen. Der Film erzählt beides, das finde ich gut. …. Und ich mochte, wie die DDR im Film nebenbei miterzählt wird. Nicht so ausgestellt wie sonst, alles braun in braun verstaubt, und vor den Kulissen gramgebeugte Menschen. Hier wird etwas ganz anderes erzählt. Die Menschen, die man da sieht in der DDR, die sind schön, die sind sexy und die wollen was. Es gefällt mir, dass das Leben in diesem Land auch mal mit einer gewissen Lässigkeit erzählt wird. …

Er ist zwar in den Westen gegangen, aber nicht, weil er etwas gegen die Idee des Sozialismus hatte – im Gegenteil. Das war ja auch das große Missverständnis zwischen Vater und Sohn. Thomas hat auch behauptet, er sei ein größerer Kommunist als unser Vater.

Marion Brasch, sueddeutsche.de, 11.11.2021 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)