Zitiert: Empirisch gibt es keine Generationen

Sie sind ein Mythos, statt ein messbarer Fakt. Wie kann das sein? Und was heißt das überhaupt, dass es Generationen gibt? Und wie kann man das messen? Klassischerweise bedeutet die Aussage, dass es Generationen gibt, dass man die Einstellungen von Menschen durch ihr Geburtsjahr erklären kann, unabhängig davon wie alt sie gerade sind (denn das wäre kein Generationen-, sondern ein Alterseffekt) und wann man sie fragt (denn das wäre ebenfalls kein Generationen-, sondern ein Periodeneffekt).

Doch stellt man diese letzteren beiden Alters-und Periodeneffekte in Rechnung, bleiben eben kaum Generationeneffekte übrig. Man kann also Einstellungen von Menschen mit ihrem Alter erklären und man kann Einstellungen von Menschen damit erklären, wann sie befragt wurden. Aber man kann Einstellungen von Menschen kaum mit deren Geburtsjahr erklären. Und insofern gibt es keine Generationen.

Martin Schröder, 17.07.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)