Wie aus den Sendern zu hören ist, sollen es weitere Zentralisierungen der Kulturwellen auch bei den Buch- und Filmbesprechungen geben. Ökonomisch mag es sinnvoll sein, statt mehrerer Rezensionen desselben Buchs nur noch eine oder zwei in der ARD herzustellen und die dann überall auszustrahlen. Intellektuell bedeutet das aber den Verlust an Stimmen und Positionen, denn Bücher und Filme werden von unterschiedlichen Kritikerinnen und Kritikern durchaus anders gesehen und gedeutet. Hier verstärkt sich die schleichende Entintellektualisierung des öffentlich-rechtlichen Radios, das einst in den 1950er und 1960er Jahren eine ganze Generation zur gesellschaftlichen und künstlerischen Reflexion angeregt hat.
Wie aus den Sendern zu hören ist, sollen es weitere Zentralisierungen der Kulturwellen auch bei den Buch- und Filmbesprechungen geben. Ökonomisch mag es sinnvoll sein, statt mehrerer Rezensionen desselben Buchs nur noch eine oder zwei in der ARD herzustellen und die dann überall auszustrahlen. Intellektuell bedeutet das aber den Verlust an Stimmen und Positionen, denn Bücher und Filme werden von unterschiedlichen Kritikerinnen und Kritikern durchaus anders gesehen und gedeutet. Hier verstärkt sich die schleichende Entintellektualisierung des öffentlich-rechtlichen Radios, das einst in den 1950er und 1960er Jahren eine ganze Generation zur gesellschaftlichen und künstlerischen Reflexion angeregt hat.
Mitverantwortlich für diese Entintellektualisierung ist auch die Tatsache, dass die Zahl gebauter Sendungen, die auf einem geschriebenen Text basieren, der professionell gelesen und mit Soundelementen gemischt wird, deutlich abgenommen hat. An ihre Stelle ist nun bei Bayern2 über weite Strecken am Tag und bei SWR Kultur nun auch in der besten Radiozeit am frühen Abend jenes Format getreten, das schon den Vormittag und den Nachmittag der Kulturwellen bestimmt: Ein Magazin, in dem sich unter Präsentation einer Moderatorin oder eines Moderators Wort und Musik abwechseln, ohne dass eines von beiden dominiert oder einen starken Nachklang hat.
Dietrich Leder, epd medien, 15.11.2024 (online)