Mehr Transparenz, mehr Mitbestimmung, besser qualifizierte Gremien, bessere Kostenkontrolle, am öffentlichen Dienst orientierte Spitzengehälter, mehr Kooperation in Verwaltung und Produktion, Zusammenführung der Mediatheken. Selbstverständlichkeiten, auf die sich Sender und Politik schnell einigen werden.
Entscheidend ist das Programm. Nur wenn es sich inhaltlich und formal unterscheidet, rechtfertigt es die Existenz von ARD und ZDF. An Spartensendern herrscht kein Mangel. Es gibt eher zu viele. Zumal die Redaktionen über Unterfinanzierung klagen.
Also: Weniger und besseres Programm, ordentliche Budgets. Faire Honorare. Mehr Mut, mehr Risiko. Statt Talkshows, statt Provokation und Skandalisierung seriöse journalistische Diskussionen. Experimentelles nicht nur ausgelagert im Netz.
Das ZDF als nationaler Anbieter, die ARD als Arbeitsgemeinschaft der Länder und Regionen, die die föderale Struktur widerspiegelt. Statt Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk abzuschaffen, in allen Bundesländern identitätsstiftende, programmlich eigenständige Regionalsender.
Die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist ein vielfältiges, integratives und mutiges Programm. Sonst nutzten weder Transparenz noch Kontrolle.
Hansjürgen Rosenbauer, tagesspiegel.de, 13.12.2022 (online)