Zitiert: Entscheidend ist das Programm

Mehr Transparenz, mehr Mitbestimmung, besser qualifizierte Gremien, bessere Kostenkontrolle, am öffentlichen Dienst orientierte Spitzengehälter, mehr Kooperation in Verwaltung und Produktion, Zusammenführung der Mediatheken. Selbstverständlichkeiten, auf die sich Sender und Politik schnell einigen werden.

Entscheidend ist das Programm. Nur wenn es sich inhaltlich und formal unterscheidet, rechtfertigt es die Existenz von ARD und ZDF. An Spartensendern herrscht kein Mangel. Es gibt eher zu viele. Zumal die Redaktionen über Unterfinanzierung klagen.

Also: Weniger und besseres Programm, ordentliche Budgets. Faire Honorare. Mehr Mut, mehr Risiko. Statt Talkshows, statt Provokation und Skandalisierung seriöse journalistische Diskussionen. Experimentelles nicht nur ausgelagert im Netz.

Das ZDF als nationaler Anbieter, die ARD als Arbeitsgemeinschaft der Länder und Regionen, die die föderale Struktur widerspiegelt. Statt Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk abzuschaffen, in allen Bundesländern identitätsstiftende, programmlich eigenständige Regionalsender.

Die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist ein vielfältiges, integratives und mutiges Programm. Sonst nutzten weder Transparenz noch Kontrolle.

Hansjürgen Rosenbauer, tagesspiegel.de, 13.12.2022 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)