Zitiert: Ergebnisse von Textrobotik

Die Ergebnisse von Textrobotik haben keinen menschlichen Urheber; es fehlt an Willen, Verantwortlichkeit, Freiheit sowieso – Wussten Sie, dass Chat-GPT bestimmte Wörter nicht benutzen darf? – und Individualität. Streng betrachtet gehen die nach Wahrscheinlichkeitsformeln zusammenalgorithmisierten Buchstabensuppen direkt über in die Gemeinfreiheit. Kollektiviert gehören sie jedem und keinem. Je mehr solcher Texte existieren, desto mehr wird der individuelle Autor als freiheitliches Konzept ausgelöscht – insofern ist generative KI vor allem: degenerativ.

Es degeneriert die menschliche Einzigartigkeit, die Entscheidungsfähigkeit, es infantilisiert den Endnutzer, der nicht die Verantwortung über künstlerischen und kommunikativen Ausdruck trägt – und auch nicht tragen will. Freiheit ist anstrengend, vor allem die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen, und diese Informatiken sind die Erlösung der überforderten Psyche: endlich nicht mehr selber handeln müssen.

Nina George, sueddeutsche.de, 27.11.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)