Zitiert: Es gibt ein Gefühl, dass nicht die ganze Wahrheit ans Licht kommt

In den letzten Jahren ist die Skepsis der Menschen gegenüber den etablierten Wissensagenturen – Wissenschaften, Universitäten, Verlage, Medien – gewachsen. Das würde das Nachdenken lohnen, warum das so gekommen ist. Den Vorwurf, dass man etwas zu viel betont und etwas anderes zu wenig, den hat es immer schon gegeben, das ist nicht neu. Aber das Gefühl, dass nicht die ganze Wahrheit ans Licht kommt, das ist schon bei vielen Menschen durchaus verbreitet. Das müssen wir als Medienleute ernst nehmen. Insoweit findet so ein Aufruf auch das Interesse bei einem gewissen Publikum. Aber für eine konkrete Auseinandersetzung mit dem Manifest fehlen mir da jetzt die konkreten Vorwürfe.

Wir sehen in unserer Audiothek, dass bei uns die Beiträge besonders gut angenommen werden, die Hintergrund anbieten, sich mehr Zeit nehmen, längere Beiträge. Die sind in allen Altersklassen sehr beliebt. Das Schnelle, Kurzatmige wird eigentlich wenig goutiert. Aber wir sind natürlich Vollblutjournalisten: Wenn ich sehe, dass die anderen ein relevantes Thema haben, das ich nicht habe, das macht natürlich nervös. […]

Ich glaube, dass wir Medien viele Aspekte des ganzen Lebens um uns herum nicht ausreichend eingefangen bekommen. Aber ich würde das nicht längs der großen Streitthemen sehen. Der Zukunftsrat hat uns gesagt: Ihr sitzt in Köln und Berlin, also in urbanen Millionenzentren, aber ihr müsst in ganz Deutschland vertreten sein. Wir müssen das, was in der kleinen Stadt passiert, auf dem Land, stärker in den Blick nehmen.

Stefan Raue, www.berliner-zeitung.de, 06.04.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)