Zitiert: Es gibt keinen digitalen Journalismus

Journalismus hat sich in den vergangenen zehn Jahren geändert: Er hat neue Formate und neue Distributionskanäle gefunden. Es gibt jetzt Digital-Journalistinnen und Digital-Ressorts. Was Journalismus aber wirklich braucht, ist kein Bindestrich-Digital-Attribut. Es gibt keine digitale Gesellschaft. Es ist die Gesellschaft. Und deshalb braucht es auch keinen Digital-Journalismus, genauso wenig es ja so etwas wie “Analog-Journalismus” gibt. 

Das ist mehr als Wortklauberei. Ein Journalismus, der selbstverständlich und nicht bindestrich-mäßig digital ist, muss auf die Kulturen, die sich dort entfalten, genauer achtgeben. Dass Rezo die deutsche Öffentlichkeit so überraschen konnte, ist dem Mangel an journalistischer Beobachtungsgabe geschuldet, die sich für sehr unterschiedliche Kulturen, die sich dort entwickeln, bislang nicht interessiert hat.

Patrick Stegemann, meedia.de, 31.10.2019 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)