Lineare und Video-on-Demand-Dienste gingen in den größten europäischen Märkten um rund 15 Prozent zurück. Die BBC, ARD/ZDF und andere große europäische öffentlich-rechtliche Sender verloren in den letzten sechs Jahren rund ein Fünftel ihrer Zuschauerinnen und Zuschauer, wie eine Studie des Branchenanalysten Ampere Analysis ergab und deadline.com berichtet. Die Studie zeigt, dass sowohl lineare als auch Video-on-Demand-Dienste von öffentlich-rechtlichen Medien in den größten europäischen Märkten um rund 15 Prozent zurückgegangen sind.
Dies gilt vor allem für jüngere Altersgruppen, die auch in Europa eher andere, hauptsächlich soziale Medien konsumieren. In dem Bericht von Ampere heißt es, dass die Politik in den untersuchten Märkten die öffentliche Finanzierung entweder stagnieren oder sinken habe lassen, was die Möglichkeiten der öffentlich-rechtlichen Medien einschränkte, auf den Wettbewerbsdruck zu reagieren. Ausnahme seien die BBC und die italienische Rai. Sie könnten auf eine „starke“ Akzeptanz ihrer Streaming-Dienste blicken, nachdem sie stark in den Ausbau ihrer VoD-Plattformen investiert hatten. […]
Erfolg in öffentlich-rechtlichen Medien sei jedoch nicht allein in Quoten zu bemessen, analysiert Ampere: „Dieser enge Fokus auf die Einschaltquoten lässt andere entscheidende Aspekte außer Acht, die die Relevanz und die Wirkung von öffentlich-rechtlichen Medien bestimmen. Dazu gehören ihre Rolle bei der Förderung der kulturellen Vielfalt und ihre wichtige Unterstützung für den europäischen Fernsehproduktionssektor.“
Doris Priesching, derstandard.de, 22.08.2023 (online)