Wenn Medien vorgeworfen wird, Fake News zu verbreiten, untergräbt es das Vertrauen der Bürger*innen in die Medien, warnt sie. Dabei ist es wichtig, dass Journalistinnen und Journalisten auch kritisiert werden, sagt Jana Egelhofer. „Medienkritik erfüllt eine zentrale demokratische Funktion, sie dient dem Erhalt journalistischer Qualität.“
Damit sich Journalist*innen Medienkritik auch annehmen, muss sie jedoch konkrete Argumente beinhalten und höflich sowie ohne Beleidigungen formuliert sein, so Jana Egelhofer weiter. Der Lügenvorwurf untergrabe den Respekt für das Gegenüber und zerstöre jede Gesprächsbasis.
Der Fake News-Vorwurf kommt auch von Politiker*innen. Über 40 Regierende weltweit haben den Fake News-Begriff verwendet, erklärt Jana Engelhofer. In Deutschland hat das Horst Seehofer zum Beispiel 2019 getan. […]
Neben dieser direkten Zensur kann der Vorwurf, Journalist*innen würden Fake News verbreiten, auch zu einer Selbstzensur führen. In einer Untersuchung konnte für israelische Journalist*innen gezeigt werden, dass diese nach Fake News-Vorwürfen durch Benjamin Netanjahu wohlwollender über dessen Regierung berichteten, sagt Jana Egelhofer.
Jana Egelhofer, deutschlandfunknova.de, 06.10.2023 (online)