Zitiert: Fake News als politischer Kampfbegriff, um Vertrauen in Journalismus zu untergraben

Wenn Medien vorgeworfen wird, Fake News zu verbreiten, untergräbt es das Vertrauen der Bürger*innen in die Medien, warnt sie. Dabei ist es wichtig, dass Journalistinnen und Journalisten auch kritisiert werden, sagt Jana Egelhofer. „Medienkritik erfüllt eine zentrale demokratische Funktion, sie dient dem Erhalt journalistischer Qualität.“

Damit sich Journalist*innen Medienkritik auch annehmen, muss sie jedoch konkrete Argumente beinhalten und höflich sowie ohne Beleidigungen formuliert sein, so Jana Egelhofer weiter. Der Lügenvorwurf untergrabe den Respekt für das Gegenüber und zerstöre jede Gesprächsbasis.

Der Fake News-Vorwurf kommt auch von Politiker*innen. Über 40 Regierende weltweit haben den Fake News-Begriff verwendet, erklärt Jana Engelhofer. In Deutschland hat das Horst Seehofer zum Beispiel 2019 getan. […]

Neben dieser direkten Zensur kann der Vorwurf, Journalist*innen würden Fake News verbreiten, auch zu einer Selbstzensur führen. In einer Untersuchung konnte für israelische Journalist*innen gezeigt werden, dass diese nach Fake News-Vorwürfen durch Benjamin Netanjahu wohlwollender über dessen Regierung berichteten, sagt Jana Egelhofer.

Jana Egelhofer, deutschlandfunknova.de, 06.10.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)