Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass Faktenchecks allein oft nicht ausreichen. Um eine Falschmeldung wirklich aus der Erinnerung zu bekommen, braucht es eine alternative Erzählung, die emotional ebenso ansprechend ist. Das ist eine große Herausforderung für den Journalismus, aber auch eine wichtige Aufgabe für die Zukunft. Solche psychologischen Faktoren sollten wir anerkennen und berücksichtigen. Menschen sind vielleicht stark verunsichert, fühlen sich im politischen System nicht wohl. Dann kann man natürlich Faktenchecks veröffentlichen und damit einen wertvollen Beitrag leisten, aber das alleine wird vielleicht nur von wenigen Diskussionsteilnehmern wahrgenommen. Wir sollten also die Perspektive und die Bedürfnisse der Menschen noch stärker in den Blick nehmen und überlegen: Wie verhindern wir, dass Falschinformationen verfangen? Und was stellen wir ihnen entgegen, das Menschen ebenso stark anspricht?
Christina Elmer, ejo-online.eu, 24.03.2025 (online)