Vielleicht würde sich demnach langsam wieder herumsprechen, dass die Fixierung auf Algorithmen und Tortendiagramme, also auf diese angebliche Auslesbarkeit des Schwarmverhaltens von Zuschauern, noch lange keine Geschichten erzählt, die mitzuerleben sich für den Zuschauer lohnen könnte. Wenn es also gar keinen Schwarm gäbe. Dass gefilmte Geschichten von Filmfirmen produziert werden sollten und nicht von Techfirmen. Mit den unvermeidbaren Risiken und Nebenwirkungen, die ja sowieso und immer ihre Wirkung entfalten. […]
Unser Gehirn kann zwischen Qualität und Quantität unterscheiden, dazu braucht es auch gar keinen Mut. Das Gehirn kann das einfach so – wenn es einigermaßen solide gefüttert ist. […] Ich wusste immer irgendwie, warum was „scheiße“ war. Das ist ein unermesslicher Schatz, ein Schatz namens Erfahrungswert.
Christoph Waltz, sueddeutsche.de, 24.2.2023 (online)