Zitiert: Frauen und True Crime

Sandra Beck analysiert, dass True Crime oft nicht als gezielte Selbstverteidigungsschulung, sondern als Hintergrundrauschen im Alltag konsumiert wird:

„Die rezeptionsseitige Umdeutung des True-Crime-Franchise zum enzyklopädischen Lehrbuch, das die Konfrontation mit dem Monster of the Week mit immer neuen Strategien für das eigene Überleben belohnt, erscheint seltsam funktionalistisch. […]

Die als Self-Care zelebrierte affektive Gleichgültigkeit gegenüber Blutströmen erteilt dabei gleichzeitig dem Konzept des medialen Überlebenstrainings eine erfrischend klare Absage, denn die mangelnde Aufmerksamkeit für den Second Screen bedingt durch die erschöpfenden Anforderungen von Hausarbeit und Care Work, macht jeden Lernerfolg zunichte. […]

Sicher würde die Diskussion insgesamt davon profitieren, weniger ein Frauen-Wir, ein Frauen-Ihr zu psychologisieren, sondern genauer zu untersuchen, auf welche gesellschaftlichen Wirklichkeiten diese spezifische Form der Wunscherfüllung reagiert.“

Sandra Beck, 54books.de, 28.07.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)