„Entweder du bist frei, dann bist du’s überall, oder du bist es nicht, dann nützt dir auch der Westen nichts“, ist einer der vielen Sätze in Goettes Film, mit denen eine spezifische Unangepasstheit aufgerufen werden soll, die so nur gegen ein repressives Regime gewonnen werden konnte.
Was davon geblieben ist, zeigt der Abspann. In dem danken Regisseurin und Produzentin nämlich eigens noch mal den Namen aus der Filmförderbürokratie, die durch prominente Credits eh schon gewürdigt werden. Verwaltern von öffentlichem Geld, die zumeist durch wenig glamouröse Karrieren in hierarchischen Apparaten zu der Macht gekommen sind, der hier geschmeichelt werden muss. So wacht die Erinnerung an die selbstbestimmte Lässigkeit, die es in der DDR auch gegeben hat, nach 100 Minuten verkatert im tristen Teil der westdeutschen Wirklichkeit auf.
Matthias Dell, tagesspiegel.de, 6.10.2022 (online, Paid)