Zitiert: Frischer Wind dank Pionierjournalismus

Zukunftsweisend für den Transformationsprozess im Journalismus sind Pionier*innen, die neue Ideen ausprobieren, ohne gleich ans Geld zu denken. Aus diesem Blickwinkel untersucht das Forschungsprojekt „Pionierjournalismus“ neue Produkte und Formate, Arbeitsweisen, Finanzierungsformen und Publikumsbeziehungen. In der Medienpraxis freut man sich, denn von den Erkenntnissen könne die ganze Branche profitieren und sich besser für die Zukunft aufstellen. […]

Das Forschungsteam hat noch weitere Pionier*innen identifiziert. Während Stiftungen sich mit nur 0,4 Prozent wenig für Journalismus engagierten, gebe es verschiedene andere unterstützende Institutionen. So bietet der Next Media Accelerator zum Beispiel ein sechsmonatiges Beratungsprogramm in Hamburg und das Media Lab Bayern will „aus Projekten Medien-Start-ups machen“ – ähnlich wie das Journalismus Lab in NRW. …

Auch andere Perspektiven und Muster wurden in die Berichterstattung eingeführt. So findet man konstruktiven Journalismus inzwischen nicht nur in Online-Startups wie „Perspective Daily“, sondern auch vereinzelt bei Regionalzeitungen wie der „Sächsischen Zeitung“, bei überregionalen digitalen Nachrichtenangeboten wie „Zeit Online“ oder „Focus Online“ und bei öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wie NDR Info, der Deutschen Welle oder dem ZDF. Auch die Publikumsperspektiven finden stärker Einzug in die Medienprodukte. …

Es nütze der gesamten Medienbranche, wenn Mitbewerber*innen nicht als Konkurrenz betrachtet werden und man gemeinsam an Problemen und Lösungen arbeite. Als Beispiel für eine solche Kooperation nennt sie das Projekt „Voyager“, das ab Juni 2022 in zweiter Runde von der Landesmedienanstalt gefördert wird.

Bärbel Röben, mmm.verdi.de, 30.7.2022 (online)

Akteurskarte: 179 „pionierhafte“ Akteure

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)