Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dessen Spitzenpersonal stets mit seiner demokratiestützenden Funktion argumentiert, wird die Gehalts- nun zur Gretchenfrage. In unserer Gesellschaft gilt es als sozialer Abstieg, auf Geld zu verzichten, weil es auch sonst niemand tut (schon gar nicht Berufspolitiker) – und die meisten Menschen vor allem darauf schauen, was „die anderen“ tun.
Dass es auch Statuspunkte bringen kann, vor allem dann Abstriche zu machen, wenn die Gesellschaft den eigenen Job finanziert, scheint noch nicht konsensfähig zu sein. Es würde der Glaubwürdigkeit des beitragsfinanzierten Rundfunks guttun, wenn sich das ändert.
Christian Meier, welt.de, 23.06.2023 (online)